Homevideo, Theater Regensburg

Fotos: Martin Kaufhold

Jakob ist 15 Jahre alt, spielt gerne Gitarre und interessiert sich für das Filmemachen. Seine Eltern wollen sich trennen und er ist verliebt – in Hannah. Kurzum: Er ist ein ganz normaler Teenager auf der Suche nach seinem Platz in der Welt, gefangen im Alltagswahnsinn der Pubertät. All das wäre auch so geblieben, hätte Jakobs Mutter nicht einfach seine Videokamera an seine Mitschüler Henry und Erik verliehen. Auf der Speicherkarte der Kamera befindet sich nämlich nicht nur ein Liebesgeständnis an Hannah, sondern auch eine Aufnahme, die Jakob beim Masturbieren zeigt. Als Henry und Erik das Video sehen, gerät alles außer Kontrolle. Henry erpresst Jakob, schickt ihm Hassmails und stellt das Video schließlich ins Netz. Das zieht weite Kreise: Jakobs Leben wird öffentlich diskutiert, seine Mitschüler mobben ihn online und offline. Das Netz vergisst nichts und ein Schulwechsel verspricht keine Besserung. Die Lage scheint hoffnungslos und selbst seine Eltern und Hannah, die ihm helfen wollen, machen mit ihrer Hilfe alles nur noch schlimmer. In seiner Verzweiflung weiß Jakob nur noch einen Ausweg: Suizid.

 

„Homevideo“ ist ein Stück nach dem Fernsehfilm von Kilian Riedhof, der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Es thematisiert schonungslos und einfühlsam zugleich die gefahren des Cybermobbings. Über die Aktualität des Stoffes hinaus möchten wir auch in der Besetzung neue Wege gehen: in dieser Inszenierung werden zum ersten Mal Schauspieler aus dem Ensemble gemeinsam mit Jugendlichen auf der Bühne stehen.